FAQs zum Forschungsdatenmanagement
Warum sollte ich in meinen Projekten FDM betreiben?
Forschungsdaten korrekt und nachhaltig aufzubereiten stellt nicht nur ein notwendiges Kriterium in Förderanträgen dar. Ein gut geplantes FDM dient auch der eigenen Arbeitserleichterung: Daten erhalten Kontextinformationen (Metadaten), mit denen sich schnell und gezielt die gewünschten Daten finden lassen. Die korrekte Speicherung erlaubt es Ihnen, Ihre Daten auch noch in mehr als zehn Jahren zu "lesen" und für weitere Zwecke und anschließende Forschungsfragen zu nutzen.
Große Förderorganisationen wie die DFG erwarten zunehmend bereits bei der Antragstellung eine Stellungnahme zum geplanten Umgang mit den in dem Projekt zu erwartenden Forschungsdaten. Auch Fachzeitschriften erwarten zunehmend die Lieferung der Primärdaten, auf denen eine Publikation beruht.
Wann sollte ich mit dem FDM beginnen?
Sie sollten sich möglichst früh mit dem FDM auseinandersetzen. Im Falle von Drittmittelprojekten bedeutet dies, dass Sie sich bereits vor und während der Antragstellung Gedanken machen müssen, welche Daten in Ihrem Foschungsprojekt anfallen werden. Welche Datentypen (Excel-, Word-, Access-Dateien etc.) werden während des Projektes generiert? Wie groß sind die zu erwartenden Dateien? Brauchen Sie zusätzlichen Speicherplatz? Brauchen Sie eine Plattform, die es Ihnen ermöglicht mit anderen Projektpartnern Daten zu teilen? Benötigen Sie einen Datenmanager (z.B. in großen Verbundprojekten), der Sie bei der Datenverarbeitung unterstützt?
Für diese konzeptionellen Überlegungen können Sie sich am Lebenszyklus von Forschungsdaten orientieren. Auch die Erstellung eines Datenmanagementplans kann Ihnen zu Beginn eines Projektes helfen, ein strukturiertes Vorgehen zum Management Ihrer Daten zu entwerfen.
Wie schreibe ich einen Datenmanagementplan?
Wir bieten Ihnen ein einfaches Word-Template in deutsch- und englischsprachiger Version an, in welchem jeder Aspekt erläutert wird und zur Orientierung mit einer Checkliste versehen ist.
Je nach Förderlinie können Ihnen auch die Muster des Computer- und Medienservice der HU Berlin für Projektanträge bei DFG oder BMBF als hilfreiche Vorlagen dienen.
Als Tool für die Erarbeitung und Forschreibung von Datenmanagementplänen bereitet C3RDM aktuell einen institutionellen Zugang zum Research Data Management Organiser (RDMO) vor.
Wo kann ich Forschungsdaten zur Nachnutzung finden?
Wenn Sie für Ihr Forschungsprojekt nach geeigneten und bereits veröffentlichten Daten suchen möchten oder ein Repositorium für Ihre Daten suchen, empfiehlt sich zunächst eine Suche über das Portal re3data.org, das eine Vielzahl von Repositorien aufführt. Je nach Fachdisziplin lohnt sich auch die Recherche in Data Journals, von denen einige auf der Plattform forschungsdaten.org aufgelistet sind.
Was bedeutet FAIR?
Forschungsdaten sind FAIR, wenn sie auffindbar (findable), verfügbar (accessible, d.h. es kann zumindest auf Metadaten zugegriffen werden), austausch und interpretierbar (interoperable) und nachnutzbar (reusable) gemacht werden.
Das FDMentor-Projekt hat die FAIR-Prinzipien in einem anschaulichen Poster zusammengefasst und eine ausführliche Erläuterung der FAIR-Prinzipien finden Sie bei der GO-FAIR-Initiative.
Was sind persistente Identifikatoren?
Damit Forschungsdaten auffindbar und nachnutzbar gemacht werden können, ist ein eindeutiger, dauerhafter (persistenter) Identifikator erforderlich, der einem Datensatz oder einem digitalen Objekt zugeordnet wird. Im Gegensatz zur Adressierung bzw. Verlinkung durch eine URL verweist ein persistenter Identifikator auf einen Inhalt, nicht auf einen Ort im Internet.
Für Forschungsdaten sind Digital Object Identifier (DOI) international als persistente Identifikatoren geläufig. Die Mitglieder des Vereins DataCite e.V. fungieren als DOI-Vergabestelle für Forschungsdaten. In Deutschland sind dies:
Wie kann ich meine Forschungsdaten veröffentlichen?
Sie können Ihre Forschungsdaten in Repositiorien oder in Datenjournalen veröffentlichen. Einige Journals bieten ebenfalls die Möglichkeit an, die einer Publikation zugehörigen Daten in ein journaleigenes Repositorium hochzuladen. Über das Online-Datenverzeichnis re3data können Sie die für ihr Fach gängigen Repositorien finden.
WissenschaftlerInnen der UzK können sich bei der Suche nach einem geeigneten Fachrepositorium gerne individuell vom C3RDM-Team beraten lassen. Schicken Sie uns einfach eine E-Mail und wir melden uns zeitnah zurück!